In der prähistorischen Kunst bezieht sich alles auf den ewigen Kreis von Geburt, Reife und Tod. Sie hat den Fortbestand des Lebens zu sichern. Magie, Mythen und Zauberei sind ihre Wurzeln. Aber etwas von alledem steckt in der heutigen Kunst, und deshalb geht es uns etwas an. Denn es ist der Beginn einer nur dem Menschen möglichen und vorbehaltenen Freiheit, etwas zu schaffen, der Schöpfer von Kunst zu sein. Diese Handlung geht über das lebenserhaltende materielle Handeln und Denken hinaus.
Ganz große Fortschritte in der Kunst der Menschheitsgeschichte zeigen die 6000 Jahre alten Wandmalereien von Catal Hüyük. Und das ist ein Baustein meiner Begeisterung für die vorchristliche Antike. Die sogenannten „Leoparden Tänzer“, auf verputzte Wände gemalte farbige Gestalten, nicht auf Felsen gemalte Jagdszenen, sind möglicherweise Vorläufer des griechischen Dionysoskultes, der ja aus der Türkei kommen soll.