Niobide

Leuchtfarbe und Schlagmetall auf Leinwand, 2020, 140×90

Die Vorlage, eine Marmorstatue aus Griechenland ca. 500 a. Chr. [n.], nehme ich zum Anlass, das griechische Wunder zu beschreiben – nämlich, dass erstmals in der Kunstgeschichte Leben in den Marmor zu fließen scheint, nachdem zuvor z.B. die Apollos oder Kuroi, alle archaischen Figuren, in steifer Haltung, mit maskenhaftem Lächeln daherkommen. Die heutige Kenntnis der alten Kulturen lässt uns das Einzigartige begreifen (das oft mit dem Prinzenkuss und Erwachen Dornröschens und des Hofstaates verglichen wird). Aber eine Erklärung dieser plötzlichen Sichtweise, die dann das Abendland eroberte, fehlt.